Beratungssoftware im Verkauf – schlauer mit künstlicher Intelligenz?

Der Artikel befasst sich mit den Einsatzmöglichkeiten von automatisierter Beratung und Teilautomation im Verkauf und in der Kundenbetreung.

Neben vorgefertigten Beratungslösungen kann auch eine selbstlernende Software eingesetzt werden, die aus vielen vorhandenen Daten und den realisierten Verkäufen Empfehlungen herleitet.

Der fragende Kunde erwartet einen Fachverkäufer und Berater, der alle relevanten Antworten auf „Zuruf“ bereit hat und im Sinn des Kunden denken kann. Das ist entlastend für den Kunden und macht den Verkäufer beliebt.

Viele Verkäufer von komplexen Produkten, beginnend schon mit Fahrrädern, sind bei gut informierten Interessenten schnell überfordert. Der rhetorisch nicht geschulte Verkäufer fühlt sich angegriffen, das Verkaufsgespräch entgleist, der Interessent kauft lieber bei einem Lieferanten ohne Beratung.

Es liegt nahe, den Informationsprozess des Interessenten nachzubauen und zu beeinflussen. Dabei kann künstliche Intelligenz helfen, Diese verspricht neben gefühlt unendlich großem Datenspeicher Schnelligkeit und neue Einsichten. Softwaregesteuerte Maschinen analysieren die vorliegenden Daten, werten aus und handeln.  Künstliche Intelligenz basiert zu auf mit Hilfe von Statistik nachgebauten Lernprozessen  und ist mit Training und Vorlaufzeit einsetzbar.

Der Berater mit allen Fakten im Gedächtnis und der Vollautomat für Kundenkontakt sind Extreme, die praktikable Wahrheit im Unternehmen liegt dazwischen.

Kann ein Programm mit automatisierte Produktempfehlungen der bessere Kundenberater sein?

Manche Unternehmen helfen sich mit Beratungssoftware für Verkäufer. Damit erfasstVerkäufer die relevanten Informationen vom Kunden, die Software selbst vergleicht die Angaben mit dem Inhalt der Datenbank und liefert ein druckreifes Ergebnis.

Diese wird gerne bei Finanzdienstleistern, Banken und Versicherern eingesetzt und ist noch keine künstliche Intellligenz. Die Ergebnisse werden von einem fest vorgegebenen Algorithmus ermittelt. Heute ist die Software ist meistens eine Webanwendung und gibt so der Unternehmensführung starke Kontrolle über den Verkaufsprozess. Die Verkäufer draußen müssen sich an die Vorgaben der Geschäftsleitung halten. Weiterhin lässt sich der Beratungsprozess leicht online für ein vom Kunden selbst zu bedienendes Webformular umsetzen. Der Interessent gibt die Daten selbst ohne Bindung an Filialen und Verkaufsaußendienst ein.

Eine Erfahrung aus der Marktforschung dazu: die klassische CATI-Vorgehensweise: „Fragebogen vorlesen und die Antworten vom Interviewer eintippen lassen“ ist nicht mehr alleiniger Stand der Technik. Anbieter von Online-Forschung gewinnen und verfügen daher über bessere Daten.[0]

Künstliche Intelligenz würde die Ergebnisse des Beratungsgesprächs oder Vorgangs erfassen, mit vorgegebenen Erfolgszielen vergleichen und Anpassungen empfehlen. Etwas, was Verkäufer intuitiv auch machen, wenn man sie lässt. Künstliche Intelligenz bedeutet somit weniger Kontrolle, und die Fehleranfälligkeit wird zumindest nicht kleiner. Andererseits werden Chancen genutzt, die man sonst vielleicht übersehen hätte.

Zuwenig Personal. Ich muss Menschen durch automatisierte Produktempfehlungen ersetzen. Was tun?

Machen Sie soviele Informationen wie möglich ordentlich strukturiert im Internet zugänglich. Viele Menschen würden sich gerne vor einem persönlichen Kontakt informieren, finden jedoch nicht die gewünschte Information. Der Einsatz von Teststudios oder zumindest Testpersonen zur benutzerfreundlichen und vor allem für uneingeweihte Personen verständlichen Optimierung kann hier helfen.[2] Eigenwerbung Bereits eine halbe Stunde Gesprächsersparnis pro Arbeitstag rechtfertigt einen Aufwand von 2000 € für eine verbesserte Webseite oder andersartige Kundeninformation – und das bei Telefonpersonal zum Tariflohn. Informierte Kunden sind bessere Kunden.

Die Bedeutung des Menschen

Der Verkäufer hat meinen Bedarf, meine Wünsche aufzunehmen und mit seinem Fachwissen die bestmögliche Lösung zu bauen. Zwischendrin am Computer Details und Verfügbarkeit nachschlagen ist bei komplexen Nachfragen unumgänglich.[1]

Persönliche Beratung oder Beratung durch Maschinen?

Ob eine menschliche Zwischenstation zur Informationserfassung und Übertragung notwendig bleibt, hängt vom Produkt selbst und von den persönlichen Einstellungen des Interessenten ab. Manche können die frei verfügbaren Informationen, wie Produktbeschreibungen, Kundenbewertungen und mehr für ihre eigenen Bedürfnisse auswerten und umsetzen, andere nicht.

Gute Verkäufer entlasten die Kunden. Dazu müssen diese die Interessen des Kunden an die erste Stelle setzen und nicht um Verkaufsabschlüsse um jeden Preis kämpfen.

Automatisierte Beratungssoftware im Verkauf liefert bessere Beratung
Quaitative Marktforschung liefert Verständnis für Entscheidungsprozesse, quantitative Marktforschung Zahlen

  1. [0]Bei telefonischer Marktforschung außerhalb eines Panels gibt es nur ein sehr einseitiges Interesse an einer Teilnahme. Das befragende Institut profitiert von der Auskunft, der Befragte nicht. Es gibt mittlerweile einige Ansätze, dieses Unwucht auszugleichen.
  2. [1] Unsichere Kunden wünschen sich eine empathische persönliche Beratung durch einen Verkäufer, der auf sie eingeht. Wer dagegen weiß was er haben will braucht keine Beratung und ist mit einer schnellen und immer bereiten Maschine besser bedient wie mit persönlichem Verkauf
  3. [2]Da würde sich ein Einsatz meines Institutes empfehlen – ich habe 20 Jahre Erfahrung mit User Interfaces und Wahrnehmungsprozessen.

Der Wert von Marktinformationen

Warum müssen wir genauer untersuchen, was die Kunden wollen und wieviele es wo gibt, also Marktinformationen sammeln? Eine Liste mit acht Gründen und Methoden:

  1. Die Untersuchung vermeidet Fehler bei der Werbung, Kundenansprache und Markterschließung und findet neue Märkte
  2. Wieviele Kunden können Sie gewinnen? Wie groß ist Ihr Markt? Nach der Analyse wissen wir mehr.
  3. Ich werde eine Auswahl Ihrer zukünftigen Kunden anrufen und eine Wunschliste erstellen. Es ist eine professionelle und repräsentative Befragung.
  4. Sie halten eine Liste der Wettbewerber und deren Stärken.
  5. Ich erstelle Ihren Businessplan. Sie benötigen es für Ihre Bank, Ihre Anleger und die öffentliche Hand.
  6. Ich beschreibe Ihnen Ihre zukünftigen Kunden mit ihren Wünschen und Erwartungen. Sie geben weniger Geld für Werbung aus.
  7. Für Softwareentwickler: Ich analysiere die Arbeitsabläufe in Ihrer Zielgruppe. Danach wissen Sie, wo Ihre Zielgruppe Verbesserungsbedarf hat.
  8. Ich verlasse mich nicht alleine auf Umfragen. Es gibt heute viele Datenquellen und Meßpunkte, die bei geschickter Auswertung wertvolle Ergebnisse liefern.

Investitionen in Untersuchungen zum Thema Kundenwünsche, Marktinformationen und Marktentwicklungen zahlen sich aus

Die Arbeit des Analysten für Kundenwünsche und Marktentwicklungen entlastet Sie in einer kritischen Phase der Gründung Ihres geliebten Unternehmens. Die Analyse sollte mit Sorgfalt und Präzision durchgeführt werden – es braucht Zeit.

Ihrem Geschäft geht es gut: Der Marktanalytiker findet neue Betätigungsfelder und wacht über Ihr Geschäft: Kundenanforderungen ändern sich, Wettbewerber schlafen nicht. Wenn sie die Kunden besser kennen, ist das nicht gut für Sie. Ich helfe dir dabei. Das ist der Grund für Marktforschung und Coaching.

Wie viel kostet der erste Service?

Meine Dienstleistungen beginnen bei 19,50 €.

Dies ist der Preis für die zweite 30-minütige Beratung per Telefon oder per Messenger.

Für Sekundärforschung und statistische Auswertung der Bevölkerungsdaten und Wirtschaftskraft liegt der Preis zwischen 200-300 €.

Eine Untersuchung mit 20 Tiefeninterviews kostet 1150 Euro. Die Ergebnisse werden korrekt und aktuell sein. Ihre Konkurrenten werden diese Daten nicht haben.

Der Vorteil vom „Entdecke, was deine Kunden wollen“.

Neuromarketing und Marktforschung

Neuromarketing ist ein Schlagwort. Es enhält das Wort Neuro für Nerven, und Marketing. Die längere Fassung und Erklärung des Begriffs ist: die eigenen Werbeaussagen und Produktpräsentationen möglichst kompatibel zur Begriffs- und Wahrnehmungswelt des potentiellen Kunden aufbereiten. Im folgenden Text erkläre ich dieses Vorgehen.

Neuromarketing – Revolution des Denkens?

Google Adwords meldet für die Zeit von Dezember 2014 bis einschließlich November 2015 durchschnittlich monatlich 40500 Suchanfragen mit dem Begriff „Neuromarketing“. Im November 2015 waren es sogar 60000, also 200 täglich. Der Anspruch des Neuromarketing ist, den Verkaufsprozess aus der Sicht des Kunden „gehirngerecht“ aufzubereiten. Die Marketing- und Vertriebsleute sind nicht die einzigen an diesem Platz: Pädagogen und Lehrer haben dieselbe Herausforderung. Informationen müssen so aufbereitet werden, dass sie vom Adressaten leicht aufgenommen werden können.

Anwendung

Für Einzelhändler, Benutzerschnittstellenentwickler und Webdesigner gibt es Tests mit Versuchspersonen.
So wird Schritt für Schritt eine Ladengestaltung, eine Software oder Benutzeroberfläche entwickelt und verbessert, die den Bedürfnissen und Denkweisen der Zielgruppe oder Anwender entspricht.

Jeder, der einen Werbebrief schreibt oder sich eine Kampagne ausdenkt wird mit Neuromarketing konfrontiert:

Neuromarketing zielt auf ein besseres Verständnis des Kunden
Neuromarketing zielt auf ein besseres Verständnis des Kunden

  • Wird meine Botschaft geöffnet?
  • Wie wird meine Botschaft aufgenommen?
  • Habe ich ein Bedürfnis getroffen?

Neurowissenschaftlich kann ermittelt und beschrieben werden, die die Information aufgenommen, weiterverarbeitet und gespeichert wird – oder ob sie in den geistigen Bit Bucket wandert.

Geschichte und Beispiele

Hans-Georg Häusel, Diplom-Psychologe und Marktforscher, hat mehrere Bücher geschrieben, in denen Erkenntnisse über die Informationsverarbeitung im menschlichen Gehirn auf das Marketing, die Produktentwicklung und die Verkaufstechniken angewendet werden.

Neuromarketing und Marktforschung - Frau analysiert Gehirnscans
Neuromarketing und Marktforschung – Frau analysiert Gehirnscans

Grundsätzlich geht es um die Frage, was Kunden entsprechend ihren Motivationen und Bedürfnissen haben wollen, um sich besser zu fühlen. Herr Häusel hat das sehr ansprechend und gut belegt formuliert, er ist einer der wenigen deutschsprachigen publizierenden Psychologen in diesem Bereich. Er gab seine Erkenntnisse in vielen Seminaren und Trainings weiter. Die Produktpalette mancher Banken hat sich unter seinem Einfluss geändert. In einem seiner Bücher beschreibt er, dass viele Banken die Produkte anbieten, die den verantwortlichen Bankmitarbeitern selbst gefallen. Banker hätten jedoch eine andere Motivations- und Bedürfnisstruktur als die Mehrzahl der Bankkunden, weswegen dann unpassende Produkte heraus kommen. Ich selbst habe vor 10 Jahren noch erlebt, welche Anlageformen des Grauens von Banken angeboten wurde, und wie sich das in den letzten Jahren geändert hat.

Herr Häusel gibt Hilfe darin, wie man seine Produkte und das Marketing am Kunden ausrichten kann, eine alte Forderung des Marketing.

Paul Graham erklärt in seinen Existenzgründerseminaren in US-Universitäten den Zusammenhang von nicht funktionierenden Geschäftsideen und der Denkweise der Gründer: „Why do so many founders build things no one wants? Because they begin by trying to think of startup ideas. That m.o. is doubly dangerous: it doesn’t merely yield few good ideas; it yields bad ideas that sound plausible enough to fool you into working on them.“. Das ist Neuromarketing – für den Erfolg müsssen Sie entweder Bedürfnisse zufriedenstellen oder in das gefühlte Weltbild der potentiellen Kundschaft einhaken. Also ein Produkt liefern, das die Käufer besser fühlen macht.

Laut Graham soll der Gründungsinteressierte an eigenen Problemen oder empfundenen fehlenden Produkten arbeiten, um sicherzustellen dass das Problem wirklich existiert.

Seine Aussagen decken sich mit denen von Häusel – baue ein Modell, das den Bedürfnissen der Menschheit oder wenigstens einem Teil davon entspricht.

Motivforschung mit Laddering

Motivforschung

Der Beitrag behandelt die Anwendung der in der Marktforschung bekannten Laddering-Methode in einem kleinen Setting mit nur zwei oder mehr Personen.

Wie motiviert ist unser Klient, wie motiviert sind Sie bei Ihrer Arbeit? Finden Sie sich wieder, oder wären Sie lieber woanders? Warum finden wir ein Produkt besonders gut? Motive und Werte des Einzelnen herauszufinden und zu gewichten ist bei individueller Beratung eine nichttriviale Aufgabe.

Marktforscher nehmen einfach mehrere Versuchspersonen. Danach zählen und kategorisieren sie die Wortnennenungen. Das zeigt, wie die Probanden das Produkt sehen und was es in Ihnen auslöst.

Wie schön wäre es, wenn wir als Einkäufer, Verkäufer oder Arbeitgeber einen Blick hinter die Kulissen unserer Lieferanten, Kunden und Bewerber werfen könnten? Wissen, was sie bewegt, warum sie hier sind, und was wir besser machen könnten? In der Folge wird kurz eine sehr wirkungsvolle Methode vorgestellt. Sie kann in einer perfektionierten Form mit statistischer Auswertung von Marktforschern zum Erfahren von Kaufmotiven verwendet werden. Im Vertrieb können wir zielgerichtet fragen lernen und besser Kundenbedürfnisse erfassen.

Anderes Beispiel: Große Unternehmen heuern qualifizierte Menschen an. Diese können ihre Fähigkeiten per Lebenslauf und Zeugnissen belegen. Was ist, wenn jemand zwar mal ganz toll war, heute aber keine Lust mehr hat? Kleineren Unternehmern mit Empathie und Intuition gelingt es, unter Bewerbern ohne passenden CV und Zeugnissen motivierte Talente auszugraben. Diese sind dann froh, überhaupt eine Arbeit mit Sinn zu finden und bringen für weniger Geld viel Leistung.

Warum Motive und Werte

Viele menschliche Entscheidungen und Handlungen werden von nicht ausgesprochenen Motiven geleitet. Das kann die Steigerung des Selbstwertgefühls bei Statuskäufen sein, der Wunsch zu einer Gruppe zu gehören, attraktiver zu sein, sich abzusichern oder einfach besser auszusehen. Das Neuromarketing zielt auf diese Motive. Älteren Menschen wird unterstellt, mehr Sicherheit zu wünschen, sexuelle Attraktion und Abenteuer werden für diese Gruppe unwichtig. Die begriffliche Überschneidung von Wert und Motiv ergibt sich, weil Werte Denkhaltungen sind, Dinge die einfach wichtig sind. Motive sind Beweggründe für Handeln. Das Motiv ist, entsprechend den Werten zu handeln.

Wie findet man diese Motive heraus? Marktforscher verwenden gerne die Laddering-Methode. Laddering bedeutet die Leiter aufsteigen, von der Produkteigenschaft über den Nutzen zu dem zugehörigen Wert.

Reine Laddering-Studien sind relativ selten und zudem schwer auszuwerten. Die dem Laddering zugrundeliegende Denkweise findet sich überall: ein Vertriebsmitarbeiter schätzt seine Kunden und Interessenten ein, eine Studie möchte tiefere Motivationen herausfinden, ein Coach will seinen Klienten zu sich selbst bringen.

Wie es funktioniert

Beispiel für Laddering, einsetzbar in der Motivforschung
Beispiel für Laddering, einsetzbar in der Motivforschung
Laddering sieht ganz einfach aus. Probleme gibt es bei der Durchführung. Die zugrundeliegenden Werte sind nicht jeder Versuchsperson bekannt, viele können oder wollen ihre Denkhaltungen nicht angeben. Häufig werden in der Interviewsituation zudem Nutzenkomponenten übersehen.

Sie können selbst einen Versuch machen: nehmen Sie einen Gebrauchsgegenstand aus Ihrem Umfeld, wie Auto, Fahrrad, Handy, Tablet undsoweiter, und untersuchen Sie es mit Laddering. Welche Motive und Werte nennen Sie?

Die Ergebnisse werden in eine „Hierarchical Value-Map“ eingetragen. Oben bildet man eine Reihe Kästchen, die die Produkteigenschaften anzeigen. In der Mitte steht der Nutzen, also was es der Versuchsperson an Nutzen bringt. Der dazugehörige Wert oder Motiv wird in die unterste Reihe eingetragen. Die gemeinsam genannten Werte werden mit Linien verbunden.

Trägt man das auswertungsfreundlich in eine Tabelle ein, gibt es vier Spalten: 1. Code Versuchsperson, 2. Produkteigenschaft, 3. Nutzen, 4. Wert.

Sind die Interviews und Befragungen durchgeführt, kann eine sogenannte „Hierarchical Value Map“ erstellt werden. Zur Auswertung kann man die Hierarchical Value Map einfach anschauen, die Anzahl der Verbindungen zeigt die Anzahl der Nennungen. Besser ist es jedoch, entweder die Aussagen zu Kodieren und dann Verteilungen zu bilden. Die Aussagen können auch als Text mit den bekannten Textanalysetools betrachtet werden.

Eine sehr gute einführende Anleitung zum Thema Laddering in der Konsumentenforschung findet sich auf classmatandread.net. Dort wird eine Studie über Weinkühler durchgeführt.

Means-End
Means-End-Theorie
mit Beispielen
hier. Soweit zum Thema Motivforschung. Ein weiteres Beispiel für Laddering sehen Sie bei Klick auf die Grafik rechts.

Ohne Begeisterung und Motivation gehts nicht

Wie Begeisterung entsteht

Begeisterung ist der Zustand des von Freude und Erregung erfüllt seins, weil etwas sehr beeindruckend, gut, interessant gefunden wird. Begeisterung gibt es auch im Tierreich. Höhere Säugetiere können vor Freude und Erregung komplett außer sich sein, bei Dressuren und bei Arbeitstieren wird diese Begeisterung des Tieres mit in die Erziehung eingebaut. Vertrieblich oder im sozialen Umfeld tätige Menschen werden von der Begeisterung für ihre Produkte oder Aufgabe motiviert. Hochmotivierte und interessierte Trainer und Lehrer können ihre Inhalte viel besser weitergeben als die lustlosen Kollegen. Wichtig ist für diese Leute die Begeisterung für das Fachgebiet und für das Seminar.

Doch wie entsteht eigentlich Begeisterung? Wie macht man Begeisterung? Ein Erklärungsversuch für Produkte und Dienstleistungen ist das Kano-Modell.

Das Kano-Modell 1

Ein Produkt verfügt über

Erfolgreiches Seminar - die Teilnehmer lassen sich zusammen fotografieren
Erfolgreiches Seminar – die Teilnehmer lassen sich zusammen fotografieren

  1. Basis-Merkmale, die so grundlegend und selbstverständlich sind, dass sie den Kunden erst bei Nichterfüllung bewusst werden (implizite Erwartungen). Am Beispiel einer Nahrungsergänzung wären das die Gewißheit, etwas für die Gesundheit zu tun.
  2. Leistungs-Merkmale sind dem Kunden bewusst, sie beseitigen Unzufriedenheit oder schaffen Zufriedenheit abhängig vom Ausmaß der Erfüllung. Gemeint sind hier alle erwarteten Produktmerkmale, ein Auto soll verläßlich fahren, ein Medikament heilen, eine Nahrungsergänzung das Wohlbefinden verbessern. Gute Werbung und emotionale Aufladung des Produkts führen hier zu selbsterfüllenden Erwartungen. Ich fühle mich besser, weil ich das gesunde Produkt nehme, bevor die Produktchemie überhaupt wirken konnte.
  3. Begeisterungs-Merkmale sind dagegen Nutzen stiftende Merkmale, mit denen der Kunde nicht unbedingt rechnet. Sie zeichnen das Produkt gegenüber der Konkurrenz aus und rufen Begeisterung hervor. Eine kleine Leistungssteigerung kann zu einem überproportionalen Nutzen führen. Die Differenzierungen gegenüber der Konkurrenz können gering sein, der Nutzen aber enorm. Bei Autos oder Handys sind das die kleinen Dinge, die man in den ersten Tagen mit dem Gerät entdeckt, die netten Zugaben. Image und Werbung ist hier wichtig, um das Produkt mit dem passenden Lebensgefühl und Emotionen aufzuladen. Bei Nahrungsergänzung z. B. das Bewußtsein, etwas Besonderes für seinen Körper zu tun.. Die Bekannten und Verwandten sollen an dem Produkt teil haben, jeder soll sich erfreuen und zur Gemeinschaft der reichen
    Gesunden gehören. Wird die Nahrungsergänzung über eine Struktur vertrieben (Network Marketing), kommt noch die Aussicht auf hohe Gewinne über eine Fangemeinde und Kunden hinzu.
  4. Unerhebliche Merkmale sind sowohl bei Vorhandensein wie auch bei Fehlen ohne Belang für den Kunden. Sie können daher keine Zufriedenheit stiften, führen aber auch zu keiner Unzufriedenheit. Bei Nahrungsergänzung sind das beispielsweise der Geschmack. Es kann bei niedriger Preiselastizität auch der Preis sein.
  5. Rückweisungs-Merkmale: Führen bei Vorhandensein zu Unzufriedenheit, bei Fehlen jedoch nicht zu Zufriedenheit. Das sind Sachmängel, falsche Leistungsangaben, manchmal auch vom Käufer falsch verstandene Produktbeschreibungen. Könnte bei Nahrungsergänzung im Strukturvertrieb der hohe Preis sein und die Anstrengung, weitere Kunden werben. In der Apotheke kosten identische Vitaminpräparate meist nur 5-10% des Strukturvertriebspreises. Auch Nebenwirkungen fallen unter Rückweisungs-Merkmale.

Begeisterung und Motivation konkret

Begeisterung lässt sich nicht erzwingen. Menschen haben unterschiedliche Erfahrungen und Einstellungen. Diese persönliche Geschichte bestimmt ob Begeisterung entsteht oder auch nicht. Es ist die Arbeit des Produktentwicklers die Begeisterungsmerkmale zu integrieren.

Manche Leute begeistern sich in erster Linie für Geld. Wenn die Bezahlung in ihren Augen stimmt, machen diese sehr viel mit hohem Engagement. Bei Produkten wäre dies, dass ein niedriger Preis alleine schon Begeisterung auslösen kann – bei einigen Käufern zumindest.

Geld alleine motiviert und begeistert nur selten. Ich kenne Bildungsträger, die über Honoraranhebung für die Dozenten ohne begleitende Maßnahmen Qualität herstellen wollten. Die Dozenten nahmen das Geld gerne an, arbeiteten aber weiter wie vorher.

Fehlende Begeisterung führt zu fehlendem Engagement

Dies gilt für Verkäufer als auch für Vortragende, Trainer, Lehrer: sie sollten von Ihrem Produkt, ihrem Fach begeistert sein und hohes Interesse dafür aufbringen. Sie drücken dem Interessenten ansteckende Begeisterung aus. Dieser entwickelt selbst Interesse und kauft, sofern nicht andere Gründe dagegen stehen – Vergleiche z. B. Means-End-Chain

Manche Trainer können nur schlecht verbergen, dass sie ihre eigenen Themen langweilig finden – und die Kursteilnehmer sind sehr bald auch enttäuscht und gelangweilt. Ein begeisterter Trainer dagegen wird seine Zuhörer mitreißen und in die Welt des Seminarthemas entführen. Siehe auch hier
Begeisterung und Engagement am Job kann mit Umfragen wie dieser Beispielumfrage gemessen werden. Die verlinkte Umfrage misst vorhandene Begeisterung für die Arbeit. Möchte man an Produkten testen, womit Begeisterung erzeugt werden kann, hilft ein A-B Test mit
unterschiedlichen Produktvariationen. Conjoint-Analysen liefern hier auch gute Ergebnisse.

Kann Fachkenntnis Begeisterung ersetzen?

Angela Eder schreibt hier von der Überflüssigkeit von Begeisterung im Verkauf. Sie findet, Fachkenntnisse seien viel wichtiger.

Ich sehe hier keinen Widerspruch. Begeisterung für das Wissensgebiet und das Produkt sorgt für Fachkenntnis. Frau Eder macht Kaltakquise am Telefon. Diese erfordert sorgsames Vorgehen. Erfolge werden schnell sichtbar, wenn der Angerufene sich für die Leistung oder das Produkt interessiert. Frau Eder telefoniert gerne und weiß, wie man Erfolge am Telefon erzielt – ich sehe da Begeisterung.

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Streuverluste vermeiden durch differenzierte PR

A squirrel is just a rat with good PR

Die Eichhörnchen[0] machen etwas richtig. Sie huschen bei Tageslicht über die Bäume, sehen gut aus und beißen niemanden. Ratten sind da anders: nachtaktiv, fressen alles mögliche an ohne den Besitzer zu fragen, treiben Massenvermehrung und haben unvorteilhaftes Auftreten. Manche Menschen lieben die Ratten genau dafür und halten sich die Farbversion als Haustiere im Käfig oder auf der Schulter.

Das Nagetier wird sich nur begrenzt für sein Image bei Menschen interessieren, es nimmt die Konsequenzen in Form von Nüssen oder Rattengift einfach hin. Mensch selbst wird immer wieder mit den Folgen früherer Aktivitäten und Wahrnehmungen konfrontiert.

Unternehmen vergeben viele Jobs auf der Basis von Empfehlungen und persönlicher Bekanntschaft, manchmal „Beziehungen“ genannt. Der Einstellende kennt entweder den Empfehlenden oder den Kandidaten selbst. So ensteht eine Bahnung[0] : positiver Eindruck und bekanntes Gesicht des Empfehlenden schafft Vertrauen und gibt Glaubwürdigkeitsvorschuss. Image und menschliche Beziehungen können gewollt oder zufällig sein.

Anlass für diesen Artikel war eine Veranstaltung zum Thema „Wie schreibe ich eine Pressemitteilung und wie bekomme ich die gedruckt“. Die Veranstaltung war sehr gut organisiert, die Tips wertvoll. Nicht zur Sprache kam das Thema „Zielgruppe“. Nicht nur PR-Einsteiger sollten sich Gedanken über ihre Zielgruppe machen. Sonst geht die PR und Pressearbeit in die falsche Richtung.

Sichtbarkeit für die Zielgruppe

Initiative für bessere, differenzierte PR
Initiative für bessere PR-Inhalte
Das Internet und die kostengünstige Vervielfältigung von Information verlangt zielgruppengenaue Aktionen. Content-Marketing wird häufig empfohlen. Suchmaschinen führen bei gekonnt gestalteten Inhalten automatisch Interessenten zum Blog-Schreiber alias Inhaltelieferanten. So einfach ist es jedoch nicht. Wenn jeder Content-Marketing betreibt, steigen die Qualitätsansprüche an den einzelnen Weblog/Inhaltsanbieter, um überhaupt noch wahrgenommen zu werden. Viele Anbieter sparen am Budget und stellen einfach kostengünstig frei verfügbare Inhalte zusammen. Dies ist z. B. erfahrbar bei den Xing-Newslettern. Belastbare Zahlen, wieviele Weblogs und Newsletter bundesweit existieren und wieviele Leser diese haben, existieren nicht.

Es gibt einige Blogs, die mich interessieren und denen ich folge, z. B. das Greenbookblog zum Thema Marktforschung und die Seiten von Wolf Szameit über berufliche Selbstständigkeit, Diese decken meine Interessen ab und die Autoren können informative und spannende Artikel verfassen.

Die Volltextrecherche am Computer bestimmt das Leseverhalten. Ich muss eine elektronische Zeitung nicht vorne nach hintern durchblättern, sondern kann mir die interessanten Artikel anhand von Überschriften und Suchergebnissen anzeigen lassen. Die Fülle an Texten im Internet lässt mehr selektiv lesen. Viele Zeitungsredaktionen wissen, wieviele Leute einen Artikel aufgerufen haben und ob er zu Ende gelesen wurden. Sehr gut sichtbar wird die Technik bei geteilten Artikeln z. B. auf der Zeit.

Differenzierte PR für die Zielgruppe

Wir alle können uns in der Informationsüberflutung nur zurecht finden, wenn wir auswählen. Differenzierte PR kennt die Zielgruppe, z. B. durch Segmentierung, und macht Veranstaltungen und Maßnahmen für diese Gruppe. Das lässt sich auch bei der Jobsuche verwenden: wo treffen sich Leute aus der Branche? Kenne ich jemanden? Bei Selbstständigen und Unternehmern: Was interessiert meine Kundschaft?

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  1. [0]Michael Flaherty zu James Hobart in der Serie „Spin City“ über das Bürgermeisteramt der Stadt New York
  2. [1]Vergleiche auch Wikipedia-Artikel über Priming, deutsch Bahnung von Eindrücken

Kundenbeziehung und Wunschkunde

Von Beziehungen zwischen Menschen und Marken

Was hat das Management der Kundenbeziehung und Wunschkunde [2] miteinander zu tun?. Literatur über Kundenbeziehungsmanagemant gibt es überwiegend für weltumspannende Unternehmen.
Ausgangspunkt ist eine persönliche Beziehung zwischen Kunden und Anbieter. Der Anbieter hat beabsichtigt oder unbeabsichtigt eine „Marke“. Damit ist nicht nur der konkrete Markenauftritt großer Unternehmen gemeint. Personen, Einzelunternehmer sind in der Wahrnehmung ihrer Kunden eine Personenmarke, und können durch Personenmarketing die Wahrnehmung ihres Umfeldes beeinflussen. Beispiel: der Schmierstoffhändler Kurt Maier ist Geschäftsführer des 5-Mitarbeiter-Unternehmens Heavy Duty Grease GmbH. Er tritt gegenüber Kunden überwiegend selbst in Erscheinung. Das Bild, das er von sich vermittelt: ich habe immer besonders günstige Lösungen für Öl- und Schmierangelegenheiten, bin zuverlässig und kulant. Außerdem interessiere ich mich für viele Themen, man kann sich mit mir gut unterhalten.

Einseitige Kundenbeziehung mit viel Wind
Einseitige Kundenbeziehung mit viel Wind

Ziel des Artikels ist die Beziehung von Kunde und Lieferant detailliert anzuschauen und unter positive Spannung zu setzen. Als Käufer werden Sie Ihrer eigenen Wünsche bewußt und können dem Lieferanten durch Hinweise helfen, die Beziehung in Ihrem Sinne zu gestalten. Der Lieferant kann durch Verständnis für die gegenseitigen Wünsche und Verhaltensweisen den Umsatz gesteigert und die Kundenzufriedenheit verbessern – und die Kunden bekommen, die er sich gewünscht hat.

Wunschkunde und Wunschlieferant

Der Wunschkunde existiert aus der Sicht des Lieferanten. Ein Kunde, mit dem der Lieferant gerne zusammen arbeitet. Ein guter Lieferant denkt dabei an das Wohl des Kunden – er verkauft Produkte, die der Kunde will, braucht oder beides gleichzeitig. Kunden lassen beeinflussen, wenn sie dem Lieferanten trauen. .

Wie der Kunde die Beziehung sieht

Um unsere (Wunsch-) Kundenbeziehung identifizieren zu können, hier eine Kategorisierung und Beispiele. [1]. Die ersten drei Typen stellen das Produkt in Vordergrund:

  • Nur-Käufer
    Ein sehr rationaler Abnehmer, er oder sie erwartet ein gutes Produkt oder eine solide Dienstleistung zu einem fairen Preis. Der Kunde will nicht viel nachdenken, er möchte durch den erwartungsgemäß zuverlässigen Lieferanten von der Einkaufs- und Auswahlarbeit entlastet werden. Zusätzlichen Aufwand, wie Bewertungen schreiben oder Kundenbindungsmaßnahmen scheut er.
  • geschäftliche Partnerschaft
    Dieser Kunde will mit dem Lieferanten zusammen arbeiten, ihm Anregungen geben wie etwas verbessert werden kann und langfristig Probleme gelöst werden können.
    Dies ist die Weiterentwicklung der einfachen Transaktion – der Kunde verspricht sich Vorteile, wenn er an der Weiterentwicklung des Produkts oder der Dienstleistung mitarbeitet.
  • Affäre
    Der Kunde möchte sich mit dem Produkt aufwerten. Es soll etwas Aufregendes zu bieten haben. Die Ratio oder Vernunft spielt nur eine kleine Rolle. Neben Lifestyleartikeln findet sich dies oft in der Esoterikbranche, auch bei historischen Fahrzeugen.

Positive Kundenbeziehungen enstehen im Kopf
Positive Kundenbeziehungen enstehen im Kopf

Weitere Modelle betreffen den Kontakt außerhalb geschäftlicher Transaktionen, der Kunde will ohne Kaufanlaß mit dem Unternehmer kommunizieren.

  • Gute Freunde
    Der Kunde sucht mehr als nur eine einfache Lieferung. Er will emotional unterstützt werden, mit dem Lieferanten menschlich „warm“ werden, ernst genommen werden und erwartet absolut korrekten Umgang mit seinen Daten und Kulanz bei Problemen.
  • Kollegen
    Das sind Leute, die sich gerne über einen Anbieter oder eine Marke auf dem Laufenden halten. Sie wollen aber die Freiheit behalten, sich mit weiteren Anbietern einzulassen, sich also nicht an ein Produkt binden.
  • persönlicher Sklave
    Der Kunde erteilt dem Unternehmen Anweisungen, stellt Forderungen und erwartet, dass diese erfüllt werden. Die Kundenbeziehung soll das Selbstwertgefühl des Kunden aufpolieren. Reagiert der Lieferant nicht wie gewünscht, wird gewechselt.

Kundenbeziehungen sind nicht statisch. Manche wollen nur eine Beziehung in der Sachkategorie, andere sind an persönlichen Beziehungen interessiert, wobei sie bei längeren Beziehungen nicht unbedingt immer in dieselbe Kategorie fallen müssen. Gerade bei persönlichen Sklaven – manche Menschen haben gelegentlich Selbstwertkrisen, die sie dann an allen möglichen Leuten auslassen. Wenn es gerade die arme Innendienstsachbearbeiterin des Lieferanten trifft, sind starke Nerven gefragt. Wenn die Krise des Kunden beendet ist, wird er um so mehr „Guter Freund“ sein wollen.

Kundenbeziehungsmanagement und Wunschkunde – erhalten kleine Geschenke die Freundschaft?

Wenn sie für die Adressaten nützlich sind, ja. Sonst nerven sie nur. Beispiel: der jährliche Kalender mit schönen Motiven für die Kunden.

Meiner Erfahrung nach bleibt man mit mit Qualität besser in Erinnerung als durch Werbegeschenke. Die Kundenkommunikation beim Erstkontakt muss in diesem Fall nach den Vorstellungen der Kunden ablaufen, also schnelle Lieferung einwandfreier Ware.

Eine andere Position bezieht Andreas Langa in einem Artikel über physische Werbeartikel.

Was fange ich als Unternehmer damit an?

Erste Überlegung muss sein, ob ich einen mitarbeitenden Kunden brauche. Wenn ja, ist die geschäftliche Partnerschaft sehr sinnvoll, wobei ich dem Kunden die Mitarbeit einfach machen muss. Wenn nein, ist die einfache Transaktion sehr gut.
Manche Kunden möchten permanent ein bisschen gestreichelt werden, anderen ist das egal – finden Sie heraus, welche wie ticken. Scheinbar überflüssige Anrufe sind ein deutliches Anzeichen für Streichelbedürfnisse. Die Preisgestaltung muss zusätzlichen Kundenservice über das eigentliche Produkt hinaus zu lassen, sonst können diese Kunden nicht bedient werden. Und von Sklavenhaltern nicht beeindrucken lassen – denen eine nur Ihnen bekannte Frist geben und dann ziehen lassen. Affärenkunden erfordern Kreativität – wenn Sie solche Kunden haben wollen, lassen Sie diese an Ihren Schöpfungen teilhaben und versorgen Sie sie mit Anregungen.

Bei Preisen und Produkten: können ein angemessener Service berücksichtigt werden, oder geht es nur im die reine Transaktion, weil mehr nicht möglich ist?

Auswirkungen auf die Marktforschung

Die unterschiedlichen Kundentypen und Kundenbedürfnisse müssen bei Kundenzufriedenheitsumfragen berücksichtigt werden.

  • [1]Nach Jill Avery, Susan Fournier und John Wittenbraker, in Harvard Business Review 9/2014, Seite 51
  • [2]Vergleiche auch den Artikel von Katharina Boersch in ihrem Blog
  • Big Data Analyse oder Hypothesen testen?

    Worum geht es

    Big Data (große Datenmenge) meint zunächst die Zahlenkolonnen, die bei Webanwendungen, Sensoren an Maschinen oder für das Wetter und bei Fakturierungs- und CRM-(Kundenbeziehungsmanagement)-Software anfallen.

    Arbeit mit Hypothesen bedeutet, dass eine Grundannahme existiert, z. B. wer Golf fährt wird wieder einen Golf kaufen. Diese Annahme kann nach einer repräsentativen Umfrage unter 500 Golf-Fahrern bestätigt oder verworfen werden. Verwerfen bedeutet, laut Umfrageergebnis sagt die Eigenschaft „Golf fahren“ überhaupt nichts über die Wahrscheinlichkeit des Kaufs eines weiteren Golfs aus.

    Big Data Anwendungen sind Softwarepakete, die aus diesen Daten ohne Grundannahmen Zusammenhänge herauslesen können. Dazu werden die Daten betrachtet und Häufungen (Cluster) gesucht, oder Entscheidungsbäume gebildet. Beispiel für einen Entscheidungsbaum: ich möchte ausrechnen, ob eine Apfelbaum dieses Jahr Ertrag haben wird. Gemessen habe ich folgende Daten über mehrere Jahre an vielen Bäumen: Alter, Sorte, Bodennährstoffe, Sonneneinstrahlung, Ertrag. Mit Entscheidungsbäumen und Clustern kann ich den Ertrag vorhersagen.

    Schätzung und Realität
    Schätzung und Realität – hier hat es funktioniert

    Gerne werden daher Big-Data Anwendungen zur Umsatzprognose bei Händlern, zur Lagerhaltung und zum Errechnen von Maschinenstandzeiten ausgerechnet. Händler profitieren, indem sie die Bestellmengen und die Lagerhaltung dem erwarteten Umsatz anpassen können, einige können sogar Bestellungen ausliefern, die noch gar nicht getätigt wurden. Der Computer wußte, dass der Kunde noch kommt.

    Es entsteht doch Nutzen

    Weiter können neue Korrelationen gefunden werden, die traditionell nach Hypothesenbildung aus den Datenbeständen statistisch errechnet und oft auch übersehen wurde. Es ist keine theoretische Begründung für den Zusammenhang mehr nötig.

    Die Auswertung von Big Data ist insofern eine Verlängerung des menschlichen Gehirns. Die Fundierung durch Daten gibt den Zusammenhängen mehr Gewicht. George Soros, der vor einigen Jahrzehnten mal legal mit Leerverkäufen die Bank von England knackte, ließ nach eigenen Angaben nach die Milliarden dann los, wenn es ihn rechts im Bauch.
    zwickte. Sein Gehirn wertete demnach unbewußt die vorhandenen Daten aus und signalisierte die Entscheidung.

    Ziele auf deine Kunden - Hochdruckverkauf
    Ziele auf deine Kunden – Hochdruckverkauf

    Big Data automatisiert – und macht genauso Fehler wie Menschen, die etwas abschätzen. Berüchtigt und für jeden sichtbar sind die Retargeting-Kampagnen in der Online-Werbung, bei denen aus vergangenen Käufen die Wahrscheinlichkeit zukünftiger Käufe errechnet werden soll. Die Vorschläge sorgen oft für Heiterkeit. Der Entwickler und Daten-Analyst kann natürlich unplausible Zusammenhänge verwerfen.

    Lesenswert zur Thematik ist folgender Artikel, welcher die Bedeutung der Big-Data(nalyse) realistisch sieht. Für die Versprechen der Hersteller siehe: Hier klicken für computerwoche.ch