Bitcoin macht reich oder auch nicht?

Bitcoin ist eine frei handelbare Kryptowährung. Eine Währung benötigt Sicherheit vor unbefugtem Kopieren. Bei normalem Geld macht das die Notenbank und der Staat, bei Bitcoins eine starke Verschlüsselung und eine öffentlich einsehbare Datenbank mit 262 Gigabyte Daten im Mai 2020.

Die gesamte mögliche Menge Bitcoins ist 21 Millionen, derzeit existieren 18,4 Millionen. Eine begrenzte Menge eines Gutes lässt auf Wertsteigerungen hoffen. Im Folgenden analysiere ich ob An- und Verkäufe von Bitcoin eine gute Rendite bringen.

Der Bitcoin lockt mit beeindruckenden Kursschwankungen, längere Perioden stetig steigender Kurse und leider auch ein paar Abstürze.

Bitcoin Kursverlauf gegen US-Dollar Dezember 2018 bis Mai 2020
Bitcoin- Kursschwankungen des Bitcoin von Tag zu Tag Dezember 2018 bis Mai 2020 (Tagesschlußkurse)

Wer zum tiefsten Kurs von 3244 US-$ am 15.12.2018 einkaufte, konnte am 9. Juli 2019 für 12233,26 US-$ wieder verkaufen. Der Bitcoin schwankt im Tagesverlauf sehr stark, und ungefähr ein Viertel der überhaupt vorhandenen Bitcoins werden täglich umgeschlagen.

Hanselvolumen und tägliche Kursschwankungen des Bitcoin
Handelsvolumen und tägliche Kursschwankungen des Bitcoin

Das Bild zeigt, dass die Preise während des normalen Tages um 5-10% schwanken. Nur an explosiven Tagen, weniger als 11 Tage von 532, schwankten die Kurse mehr als 15%. Wenn man die üblichen Transaktionsgebühren von 0,1-1% berücksichtigt, kann man sehr schnell gewinnen und verlieren. Aktuelle Verkaufsangebote und auch die Handelsbedingungen finden Sie z. B. hier.

Bei zahlenmäßig begrenzten Gütern ohne eigene Rendite wie Bitcoins oder auch Gold wird eine Preissteigerung erwartet. Ansonsten könnte man das Geld ja auch in deutsche Staatsanleihen mit 0-Rendite stecken.

Händler sind versucht, durch gebündelte hohe Käufe und Verkäufe, am besten ohne eigenes Risiko im Auftrag von Kapitalanlegern, die Kurse zu manipulieren. Weder die Kursschwankungen noch die Schwankungen des Handelsvolumens bei Bitcoins sind normal verteilt, was auf derzeit nicht öffentlich bekannte Ursachen für Kursschwankungen schließen lässt.

Der Bitcoin als Zahlungsmittel

Bitcoin als Zahlungsmittel
Bitcoin als Zahlungsmittel

für legale Transaktionen:

Die Provisionen für Umtausch von Kryptowährung in normale Währung wie Euro oder US-Dollar liegen bei 3-5% des Wertes, genauso für Übertragung eines Geldbetrags in ein anderes Konto. Grund ist die hohe erfoderliche Rechenleistung für die verschlüsselte Währung. Paypal nimmt für dieselbe Dienstleistung 1-2,5% des Umsatzes, die Banken gehen herunter bis 0,1%. Vorteil ist die gesicherte Übertragung bei Bitcoin: haben Sie den Bitcoin, bleibt er bei Ihnen bis Sie ihn wieder ausgeben. Keiner holt ihn zurück, wie bei Abbuchungsermächtigungen möglich.

und Bitcoin für weniger legale Geschäfte:

Are Crooks dishonest
Are Crooks dishonest

ist die Kryptwährung gut geeignet. Der Kontoinhaber kann anonym bleiben, es lässt sich keine Verbindung zwischen Kontoinhaber und natürlicher Person herstellen. Die Bitcoin-Konten sind öffentlich einsehbar, daher kann der Bedrohte zum Beispiel bei erpresserischen Mails gleich nachsehen wieviel der Kontoinhaber schon mit seinen kriminellen Aktionen geerntet hat.

Wie beeinflusse ich die Kurse?

Die Preiselastizität der Nachfrage bei Bitcoin ist in der Summe positiv. Das heißt steigende Preise erhöhen die Nachfrage und umgekehrt. Es ist daher sinnvoll, möglichst viele Co-Investoren zu finden. Diese kaufen mit dir, und deine Bitcoins steigen ein wenig im Preis. Nur musst du dann aussteigen, bevor die Ko-Investoren auch verkaufen wollen. Der Preis würde zu sehr fallen.

Preise sind mehr als nur Ziffern

Sie schauen Ihre Preise bei der Konkurrenz ab? Schön wenn Sie das können, aber es gibt mehr Einflußfaktoren für angebotene und nachgefragte Preise.

In der Grundschule für Ökonomen lernt man, dass Preis und Nachfrage direkt mit einer annähernd linearen Funktion zusammen hängen. Nachfrage = f (Preis) Andere existierende volkswirtschaftlichen Ansätze werden hier erklärt.

Später in diesem Beitrag diskutiere ich das Konzept einer Käuferpersönlichkeit, um verschiedene Wahrnehmungen und Faktoren zu untersuchen, die die Zahlungsbereitschaft beeinflussen.

Die Nachfrage nach einem Produkt von vielen Faktoren beeinflusst werden:

Das kann sein:

  1. Die Optik der Verkaufs- (Website-) Stelle
  2. Machen die Verkäufer einen guten Job?
  3. Bekommt der Kunde gute Beratung?
  4. Kann der Kunde einen Nutzen erwarten, wenn ich mehr bezahle?
  5. Fühlt sich der Käufer durch das Produkt besser?
  6. Hat der Kunde das Budget für hochpreisige Waren?
  7. Was sind die Preise der Wettbewerber?
  8. Welchen Preis stellt sich der Verkäufer vor?
Wie setzt sich der akzeptierte Preis zusammen
Wie setzt sich der akzeptierte Preis zusammen

Die Punkte 1-4 nennen den Nutzen, den ein gutes Verkaufsteam für den Kunden dem Produkt hinzufügt. Beispiel: Wenn ein Einzelhandelsgeschäft eine Palette mit 1000 Päckchen Nudeln für 600 € kauft und die Packung für 1,2 € verkauft, ist die verkaufte Packung nicht das gleiche Produkt wie die auf der Palette. Die Dienstleistungen des Einzelhandelsgeschäfts werden hinzugefügt.

Viele stationäre Einzelhändler beklagen, dass ihre Kunden nicht für Beratung bezahlen. Was sie nicht sagen: Wie sehr unterscheiden sich ihre Preise von herkömmlichen Internetverkäufern ohne Beratung? Gibt es wirklich einen Mehrwert im Geschäft?

Kunden- oder Käuferpersönlichkeit und Preisgestaltung

Kunden sehen das Produkt und die Verkaufsumgebung je nach persönlichem Lebensstils, Einkommen und ihrer Werte unterschiedlich. Je nach Produkt schaue ich mir in der Regel zwei bis vier Buyer Personas mit unterschiedlichen Merkmalen an und ziehe mithilfe von Merkmalen, die ich bei der Marktforschung gefunden habe, eine Grenze zwischen ihnen.

Dienstleistungen mitverkaufen

Es gibt zwei Ansätze für die langfristige Preisgestaltung bei Dienstleistungen und Services: Bei austauschbaren Waren, vielen Herstellern, wird der Preis auf lange Sicht die Produktionskosten plus Gewinnzuschlag sein. Der Gewinnzuschlag ist der Anreiz zum Produzieren. Beispiel: ein Ersatzteil für ein historisches Auto. Die Produktionskosten betragen 150 €, mit diesem Teil gewinnt das Auto 2000 € an Wert. Wenn der Verkäufer das weiß und einen hohen Preis wünscht, sucht der Käufer möglicherweise nach einer anderen Quelle, die ihn für 150 € produziert und zusätzlich 50 € für den Gefallen zahlt.

In Services fragt man sich oft: Wie wird der Käufer von meinem Service profitieren? 25-50% des Gewinns für den Kunden werden als gerechtfertigtes Honorar für den Verkäufer, den Trainer oder Berater angesehen.

Im Bereich Software as a Service werden gerne hohe monatliche Abonnementgebühren berechnet, um den Nutzen bei großen Kunden in einen guten Preis für den Verkäufer umzuwandeln. Allerdings verliert man so kleinere Kunden, die sich mit selbstgestrickten Lösungen helfen müssen.

Gibt es eine einfache Formel?

In der Wirtschaftstheorie entspricht der Preis der Grenznutzen. Dies bedeutet, dass der Preis dem Nutzen entspricht, den der Käufer von der letzten Einheit, die er kauft, zu haben glaubt.

Wenn wir den Nutzen in Geld und Echtzeit messen können, haben wir die Formel.

Die Nutzen des Kunden sind am Anfang des Artikels aufgeführt. Das Problem ist, dass der Kunde beim Kauf viele Schätzungen vornimmt, die sich im Laufe der Zeit ändern. Auch neue Wettbewerber mit Niedrigpreis-Einstiegsstrategie könnten auftauchen.

Beim Verkauf über eine Website ist es ganz einfach. Schauen Sie sich diejenigen an, die sich den Artikel ansehen. Wenn es viele gibt, die schauen und nicht kaufen, dann senken Sie den Preis, wenn die meisten Besucher kaufen, dann erhöhen. Dies erfordert viel Feinabstimmung. Manchmal schauen sich Besucher die Artikel ein paar Mal an, bis sie sie schließlich kaufen. Wenn sie sehen, dass die Preise sinken, warten sie möglicherweise noch länger. Vielleicht möchten Sie also die Gesamtzahl der Besucher angeben.

Preise berechnen – wie gehe ich vor, was muss ich wissen

Wir messen unter angemessener Berücksichtigung der Kosten die acht zuerst genannten Faktoren:

Die Optik der Verkaufs- (Website-) StelleBefragung von Besuchern
Machen die Verkäufer einen guten Job?nicht überall verfügbar, Feedback erhalten
Bekomme ich gute Ratschläge vom Personal?Rückmeldung bekommen
Kann ich einen Wert erwarten, wenn ich mehr bezahle?Tests und Befragungen zur Kaufmotivation, eigene Stichproben
Fühle ich mich durch das Produkt besser?Tests und Befragungen zur Kaufmotivation
Habe ich das Budget für Luxus?Experimente, Befragunge
Was sind die Preise der Wettbewerber?Recherche
Der Preis, den der Verkäufer willSchau tief in dich hinein

Marktforschung hilft bei den ersten sechs Punkten. Normalerweise ist es notwendig, die Marktforschung alle 3-6 Monate mit dem bekannten Marktforscherproblem zu wiederholen: Die Zielperson antwortet nicht gern. Sie sind gelangweilt. Wir müssen also nach anderen Methoden suchen. Eine einfach zu installierende Methode besteht darin, die Besucher zu Kommentaren zu ermutigen. Die meisten werden das ignorieren und einfach kaufen. Die 1%, die Kommentare abgeben, müssen sorgfältig beobachtet werden. Wenn es eine Richtlinie für Bewertungskommentare gibt, ist es ziemlich einfach, Werte für 1-6 zu erhalten. Die Auswertung kann automatisiert werden.

Es ist auch möglich, qualitative Untersuchungen mit bezahlten Testpersonen durchzuführen. Sie bekommen Geld und wenn ihnen die Fragen langweilig sind, werden sie dieses Gefühl wegen des Geldes unterdrücken.

Die einzigen frei verfügbaren Listen zur Bewertung von Kommentaren sind für Gefühle. Das ist sogar relativ leicht auszuwerten.

Preisverhandlungen und Spieltheorie

Der Artikel befasst sich mit psychologischen und spieltheoretischen Ansätzen zur Erklärung von Preisverhandlungen und verhandelten Preisen. Abschließend wird demonstriert, wie solide Marktforschung als Background Research die Verhandlungsposition verbessert.

Faktor Selbstwert der Verhandelnden

Verhandlungserfolge werden durch Wertschätzung für sich selbst zumindest befördert. Verschiedene Seminaranbieter und Vortragsredner arbeiten mit ihren Klienten an genau diesem Punkt, wie etwa Roman Kmenta. Der Selbstwert bestimme den Preise und damit das Einkommen, wie man man hier nachlesen kann. Neben dem Selbstwertgefühl gibt es natürlich noch eine Reihe weiterer Faktoren, die den Deal beeinflussen und die wir als Verhandelnde beeinflussen können.

Auktionen – Faktor Gruppe

Bei Auktionen, wie sie bei Haushaltsauflösungen oder Immobilien beliebt sind, laufen die Preise während der Versteigerung leicht nach oben weg, so mehrere Bieter vorhanden sind. Die Teilnehmer sehen und hören die Mitbewerber höher und höher bieten und stecken sich gegenseitig an. Wenn der andere bietet, kann ich als Interessent mithalten, alles andere wäre eine Niederlage. Bedingt durch die kurze Entscheidungsfrist und die Gruppe fallen spontane Entschlüsse, was sich experimentell bestätigen lässt[1].
Sobald der Zuschlag da ist, kommt das Erwachen: der hohe Kaufpreis macht die Investition unrentabel. Der Käufer versucht aus dem Vertrag herauszukommen. Bei amtlichen Versteigerungen kommt dieses Phänomen seltener vor, da die vorzuzeigende Sicherheitsleistung die Gebote begrenzt.

Faktor unvollständige Information – Wahrscheinlichkeiten im Entscheidungsbaum

Fallbeispiel

Ein anderes Beispiel mit Honorarverhandlungen: Sandra bewirbt sich als Dozentin beim Schulungs-Center Montgomery. Sie hat keine Erfahrung und ist ziemlich derzeit pleite, braucht also dringend bezahlte Arbeit, Ihr unteres Limit ist 20 Euro je Stunde. Sie will aber den maximal mögliche Stundensatz erreichen, um vor ihren Freunden und Kollegen gut auszusehen und Geld zu verdienen.

Mit den Preis- und Einstellungsverhandlungen beim Schulungscenter ist die Schulleiterin Frau Dr. Teufel beauftragt, die Einkäuferin. Sie soll Geld sparen. Dennoch darf sie in besonderen Fällen bis zu 40 Euro je Stunde bezahlen. Sie erzählt den Bewerbern, dass es Dozenten gäbe, die fast ehrenamtlich arbeiten. So testet sie die Preisspielräume nach unten. Der Schulungscenter kauft auch teuer ein, was der Bewerber nicht wissen soll.

Background Research macht Verhandeln einfacher

Sandra überlegt sich, wieviel sie fordern könnte. Sie schätzt, dass Dozenten bis zu 50% der
anteiligen Kursgebühren je Stunde fordern können[2] . Die schwierige Frage nach den Einnahmen des Schulungscenter kann mit Hilfe von Preislisten des Unternehmens, Umsatzzahlen aus dem Bundesanzeiger (Kapitalgesellschaften müssen da veröffentlichen), erfragte oder geschätzte Teilnehmerzahlen beantwortet werden. Sandra rechnet nach und kommt auf maximal 40 € je Stunde.

Sandra analysiert ihre Konkurrenz. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine andere qualifizierte Person es billiger macht? Die ist gerade in Universitätsstädten bei Unterrichtstätigkeit sehr hoch. Öffentliche Statistiken zum Lohnniveau können helfen, oder eine Umfrage im Bekanntenkreis. Branchenverbände haben oft Honorarstatistiken. Auch zu Bildungsabschlüssen sind Daten verfügbar. Sie hört von Bekannten, dass häufig nur 25 Euro je Unterrichtsstunde gezahlt werden.

Background Research: Entscheidungsbaum mit Wahrscheinlichkeiten unterlegen und Szenarien spielen

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein ausreichend qualifizierter Bewerber oder Anbieter auftaucht, der nur 25 Euro je Stunde verlangt, sei 50%. Rechnen wir mal durch, ob Sandra auf die Nummer sicher gehen soll und 25 Euro je Stunde fordern oder ob es sich lohnt, 40 Euro je Stunde zu fordern. Der Vertrag geht über 200 Stunden, also 5000 Euro bei 25 Euro je Stunde und 8000 Euro bei 40 Euro je Stunde.

Sandra merkt, dass sie immer noch zuwenig über den Markt für Dozenten weiß. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass im Fall der Ablehnung durch Frau Dr. Teufel ein neuer gleichartiger Job auftaucht, der mindestens 40 € je Stunde bringt? Bei der Konkurrenz nachfragen geht ja nicht, die werden wohl kaum die Wahrheit sagen. Frau Dr. Teufel redet ja auch vom Ehrenamt, also gar kein Lohn.

Bei 25 € ist der Job sicher – 5000 € Einnahmen. Bei 40 € ist der Job nur halb sicher (50% Wahrscheinlichkeit), 8000 € * 50% sind 4000 €. Falls es mit dem Dozentenjob nicht klappt, könnte Sandra putzen gehen, für 12,50 € je Stunde. Das sind 2500 Euro. 4000 Euro plus 2500*50% Euro sind 5250 Euro, es lohnt sich also knapp die hohe Forderung zu stellen. Es würde sich sogar noch lohnen bei einer Wahrscheinlichkeit von (5000-1250)/8000 = 46,9%. Das Ergebnis ist also knapp und in Anbetracht der unsicheren Datengrundlage aus Sandras Sicht nicht eindeutig. Man kann das Spiel auch für Sätze zwischen 25 und 40 Euro machen. Wollen Sie?

Externe Faktoren – Prestigegewinn und Sicherheitsdenken

Preisverhandlungen: Intensiv nachdenken und informieren
Informationsphase vor Preisverhandlungen

Sandra könnte natürlich auch der Meinung sein, sie brauche den Dozentenjob auf jeden Fall. Sie will nicht mehr putzen und braucht Referenzen. Dann geht sie auf Nummer sicher und fordert nur 25 € je Stunde. Hohe Preise zu fordern lohnt sich nur begrenzt, wie die bisherige Betrachtung zeigt. Die Opportunitätskosten in Form strapazierter Nerven können ein Argument für niedrige Forderungen sein.[3]
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  1. [1]Siehe auch die englischsprachige Studie unter der Leitung Maurice Delgado.
  2. [2] Um auf diesen Durchschnittswert zu kommen, sind Informationen über das Geschäftsmodell der Schulen notwendig. Grundlage ist die kaufmännische Kalkulation mit Einstandspreis, Handlungskosten –
    und Gewinnzuschlag und Verkaufspreis. Das Dozentenhonorar ist hier der Einstandspreis, die pro Unterrichtsstunde von den Teilnehmern gezahlten Vergütungen der Verkaufspreis. Der Handlungskostenzuschlag enthält Räume, Werbung, Verwaltung und Risiko.
  3. [3] Von mir durchgeführte Tests aus der Zeit von 2008 bis 2010 mit 30 Teilnehmern ergaben, dass sehr junge Menschen eher zu wenig Geld fordern, ältere Menschen eher zuviel

Preiselastizität und Gewinne

Der Artikel definiert zunächst Preiselastizität und bespricht dann Methoden, sie zu ermitteln und zu berechnen. Zuletzt: kann die für den Gewinn maßgebliche Preiselastizität durch geeignete produkt- oder kommunikationspolitische Maßnahmen verändert werden?. Abschließend: eine Einführung in die preispolitische Modellbildung.

Preiselastizität

Die Preiselastizität gibt an, wie stark die verkaufte Menge auf eine Preisänderung reagiert. Neben der Preiselastizität ist noch die Einkommenselastizität – da können Sie langfristige Trendanalysen treffen – und die Kreuzpreiselastizität von Bedeutung. Die Preiselastizität hat keine Einheit, ist einfach ein Faktor. Beispiel: Sie haben Ihre Preise um 10% gesenkt, darauf ist Ihre Nachfrage um 20% gestiegen, ergibt eine Preiselastizität der Nachfrage von -2. Zu dem Thema gibt es auch einen interessanten Beitrag vom Preisspezialisten Roman Kmenta.

Sind in dem Beispiel auch die Gewinne gestiegen? Die mathematische Analyse für ein Quasi-Monopol, also kein vergleichbarer Anbieter in der Nähe oder hohe Wechselkosten, finden Sie in diesem Beitrag. Kurz wiederholt: Wenn der alte Preis 5 € war, Sie Stückkosten von 4 € haben und bei einer Preissenkung um 10% auf 4,50 € 20% mehr absetzen, mindern Sie bei einem vorherigen Absatz von 1000 Stück und neuen Absatz von 1200 Stück monatlich den monatlichen Gewinn von 1000 € auf 600 €. Erst bei einer Preiselastizität von -10, also 10% Preissenkung führen zu einer Verdopplung der Nachfrage, erzielen wir wieder denselben Gewinn wie vor der Preissenkung. Erhöhen wir die Preise um 10%, also von 5 € auf 5,50 €, sinkt bei einer Preiselastizität von -2 die Nachfrage um 20% gesunken und der Gewinn steigt auf 200 €. Bei einer Preiselastizität von -10 senkt eine Preiserhöhung um 10% die Umsätze auf Null, es wird nichts mehr verkauft.

Wie finde ich die Preiselastizität heraus

Da gibt es mehrere Methoden. Die erste ist Versuch und Irrtum mit der kompletten Produktpalette. Das ist bei Fehlern teuer und verunsichert die Kunden. Die zweite Methode ist auch Schätzung, kann aber einfacher Marktforschung durch unstrukturierte Befragung und Konkurrenzbeobachtung unterlegt werden. Die dritte Methode ist richtige Marktforschung mit Kundenbefragung. Können ähnliche Produkte zu stark unterschiedlichen Preisen angeboten werden, kann man die ermittelten Umsätze gezielt zur Ermittlung der Preiselastizität heranziehen.

Lässt sich die Preiselastizität auch verändern?

Die Preiselastizität der Nachfrage hängt davon ab, wie unsere Kunden den Preis empfinden. Zu hoch, zu niedrig? Zur Preiswahrnehmung gibt es einige Theorien, die Kundenreaktionen einsortieren helfen.

Die erste ist das S-O-R- Modell, Stimulus Organismus Reaktion.

Das S-O-R-Paradigma (auch SOR-Modell bzw. SOR-Schema) basiert auf dem neobehavioristischen Konzept der Verknüpfung von:
S: Stimulus (Reiz)
O: Vorgänge im Organismus
R: Reaktion des Organismus
Ihm liegt die Vorstellung zugrunde, dass ein Stimulus (zum Beispiel eine Werbeaussage zu einem bestimmten Handelsprodukt oder das Entlohnungssystem) im Organismus verarbeitet wird (zum Beispiel in Form von Motivations-, Entscheidungs- oder Lernprozessen) und sodann zu Reaktionen führt (zum Beispiel zu verändertem Konsumverhalten oder zu gesteigerter Arbeitsleistung). Die Preisinformation, also auch ein Schreiben über Preiserhöhung/Senkung ist ein Stimulus. Der Kunde vergleicht also den Preis mit den bisherigen Informationen in seinem Gehirn – oder er wirft die Suchmaschine an, um zu sehen was die Konkurrenz nimmt. Haben wir vorher natürlich auch getan, so dass uns das nicht schreckt.

Adaption-Level-Theorie
Die Adaption-Level-Theorie. Zeigt den Bereich an, in dem der Kunde den Preis als akzeptabel finden.

Bei Dienstleistern gibt es natürlich auch die versteckte Preiserhöhung. Die mit den niedrigen Stundensätzen berechnen mehr Nebenzeiten als Arbeitszeit als die mit den hohen Stundensätzen. So vermeidet man, beim Kunden einen Stimulus auszulösen.

Kennt der Interessent den Preis und das Produkt, wird er vergleichen:

Normalerweise findet der Interessent einen breiten Bereich als akzeptabel, nur diejenigen, die den Preis eh schon ganz rechts sehen, also fast zu hoch.

Daneben gibt es noch die Theorie der Ankerpreise, die sich empirisch im Einzelhandel gut belegen läßt. Gemeint ist, dass der Kunde Referenzpreise im Kopf hat und weiß, was zu billig und was zu teuer ist. Wenn das Unternehmen bisher zu billig angeboten hat – rauf mit den Preisen :-). Aber Vorsicht: über günstige Preise lässt sich zweitklassige Qualität verkaufen. Deswegen muss der Verkäufer wissen, wie er qualitativ vom Kunden wahr genommen wird.

Assimilation-Kontrast-Theorie zur Preiselastizität
Das Bild zeigt die Assimilation-Kontrast-Theorie, mit Kontrast-Preisen und der akzeptierten Spanne

Grundsätzlich gilt: bleiben wir mit unseren Preisen im akzeptablen Bereich, oder gelingt es den akzeptablen Bereich zu verschieben, werden bei Preiserhöhungen kaum Kunden davon laufen.

Die Grafik links zeigt symbolisch, dass sich die Preiswahrnehmung auch verschieben lässt.

Und wie finde ich es jetzt wirklich heraus?

Erfahrung und Berechnung. Elektronische Preisauszeichnung ermöglicht schnelles Verändern der Preise, und die Nachfrageveränderung kann aus den laufenden Kassendaten entnommen werden. Nicht jeder Lieferant kann und will seinen Kunden ständige Preisänderungen zumuten. Aus diesen Daten entwickelte selbstlernende Prognosemodelle funktionieren dann gut, wenn weitere Daten in das Modell aufgenommen werden, z. B. Preise der Konkurrenz, Wetter, Jahreszeit, etc. Die für diese Vorgehensweise notwendige EDV-Ausstattung ist in den letzten Jahren sehr günstig geworden. Teuer ist hier die Einführung und Entwicklung eines belastbaren Prognosemodells.

Die klassische Marktforschung mit Versuchspersonen hat auch Lösungen parat. Vor etwa 50 Jahren wurde die Conjoint-Analyse entwickelt. Diese vergleicht ähnliche Artikel mit unterschiedlichen Eigenschaften, z. B. Mobiltelefone 4- oder 5 Zoll-Bildschirm, unterschiedliche Auflösung, Gewicht, Preis, Speicherausstattung und Preis. Hier lässt sich die Bedeutung des Preises ausrechnen. Nachteilig ist der statische Charakter. Man hofft, dass die Ergebnisse einer Studie zumindest ein Jahr halten. Dies trifft nicht immer zu. Zudem sind Conjoints mit 50 Versuchspersonen kaum unter 5000 € zu bekommen.

Neben Fragen wie die nach dem Return on Investment des eingesetzten Werbebudgets kann dies auch zur Ermittlung der Preiselastizität eingesetzt werden – und der Elastizität des Umsatzes bezogen auf die Werbeausgaben.