Verkaufsstand oder Laden aufmachen – mit regionalen Produkten

Sie möchten ihre Produkte direkt an Endkunden verkaufen – hier gehts darum wie wir einen Verkaufsstand oder Laden aufmachen mit regionalen Produkten.

Grundsätzlich problematisch ist die schlechte Arbeitsproduktivität mit solchen Ständen. Der Umsatz pro Arbeitsstunde ist klein. Die Konzentration im Einzelhandel kam nicht von ungefähr.

Der Artikel basiert teilweise auf meinen 23 Jahre Erfahrung mit Hofläden, d. h. selbst erzeugte landwirtschaftliche Produkte werden verkauft. In den letzten Jahren habe ich SB-Stände am Straßenrand verwendet. Der Direktverkauf zieht seinen Erfolg aus der zunehmenden Standardisierung der Ware durch die Ladenketten. Der wichtigste Vorteil des SB-Standes sind die langen Öffnungszeiten, die kundenfreundlich sind. Die Arbeitsproduktivität ist höher. Nachteile sind die Diebstahlsgefahr – nach meinen Erfahrungen 5-10%, und es können keine hochpreisigen Produkte verkauft werden.

Verkaufsstand oder Laden aufmachen - hier für Birnen am Straßenrand - lokale Produkte direkt verkaufen -
Verkaufsstand für Birnen am Straßenrand – lokale Produkte direkt verkaufen

Beispiel: Wie eröffne ich einen Afrikaladen in Deutschland? – English Version: English version of this article on Quora

Als besonders geeignet hat sich eine Kombination aus stationärem Laden, in dem die Kunden direkt am Tresen kaufen können, und einem Versandhandel oder Online-Store heraus gestellt. Wie man einen Standort für den Laden findet – siehe hier

Für den Laden mit Laufkundschaft braucht man einen guten Platz in der Stadt, am besten in der Fußgängerzone. Diese Art von Ort ist teuer. Sie könnten Ihre Tage zusammen mit unverkaufter Ware und mit Quora, Facebook und Instagram verbringen, wenn Sie sich in einem günstigeren Außenbezirk befinden, wo der Laden nicht gefunden wird.

Standort für einen Laden mit regionalien Produkten und für einen Versand
Standort für einen Laden mit regionalien Produkten und für einen Versand

Eine kombinierte Lösung hat viele Vorteile. Dies bedeutet der Verkauf an Kunden im Laden und ein Versandhandel. Auf der Postkarte oben wäre das Gebäude ist groß genug, um einen Online-Shop zu beherbergen, und es gibt Kunden auf der Straße.

Über das Produktsortiment. Denken Sie auf Kundenseite. Was würdest du dir in einem afrikanischen Laden kaufen? Was macht Afrika zu einem interessanten Ort?

Verkaufsstand oder Laden aufmachen im Internet = Online-Shop eröffnen: Wie finden Sie die Kunden? Dafür gibt es natürlich Suchmaschinen. Traditionelle Werbung wirkt immer noch, seit vielen Jahren gibt es Suchmaschinenwerbung. Warum nicht beides? Große Unternehmen sammeln gerne kleine Onlineshops: sehen Sie bei Amazon, Ebay und Rakuten mal nach, wer die eigentlichen Verkäufer sind. Amazon erledigt auf Anfrage sogar die Logistik für die Subunternehmer. Wenn Sie eine gute Position in den Suchmaschinen bei Google und Amazon haben, können Sie Erfolg haben. Wenn das nicht funktioniert: Produkte oder Produktbeschreibung ändern. Die Einrichtung eines Online-Shops ist zeitaufwändig. Gute Fotos und eine schöne Beschreibung der Artikel sind erforderlich.

Scrapy ist eine Software zum Entdecken und Analysieren von Webseiten
Scrapy ist eine Software zum Entdecken und Analysieren von Webseiten

Mit Scrapy lassen sich viele Informationen gewinnen, die für einen erfolgreichen Webshop wichtig sind, z. B. Konkurrenz, Preise der Konkurrenz und mehr. Scrapy ist in Python geschrieben.

Was immer auch erfolgreich getan wird: die Verantwortlichen werden viel Zeit am Computer verbringen.

Lohnt sich ein mobiler Verkaufsstand oder Imbisswagen?

Der Stellplatz für Gründer – das ProblemMit mobilen Imbissständen uns Verkaufswagen läßt sich viel Geld verdienen, so die Vermutung. Neben dem Geld gibt es das ideelle Motiv: vielen Menschen macht die Zubereitung und der Verkauf von Essen und Trinken Spaß.

Beispielsweise wird selbstständigen Würstchenverkäufern vom Freiburger Münsterplatz wird ein gut sechsstelliges Jahreseinkommen je Wagen zugeschrieben. Diese Leute harren bei Kälte und Hitze auf dem Markt aus und müssen keine Bilanzen veröffentlichen. Es gibt daher keine allgemein zugänglichen Zahlen zu dem Einkommen aus Würstchenverkauf, es muss geschätzt werden.

Der folgende Artikel enthält eine Modellrechnung, um den zu erwarteten Gewinn zu bestimmen. Berücksichtigt wird Werbung und der ganz wichtige Faktor „Umsatz pro Kunde“.

Soll der Traum vom eigenen Wagen Realität werden, wird ein Wagen und einer oder mehrere Standplätze benötigt. Bei Recherchen für einen Wagen werde ich schnell auf die Angebote Franchisegebern stoßen. Diese wirken auf den ersten Blick zumindest auf mich neuartig und begeistern sehr bald. Nach dem ersten Eindruck möchte ich den Wagen einfach haben.

Der besorgte Betriebswirt meldet sich: „Prüfe erstmal die Kalkulation“. Die von Franchisegebern vorgelegten Musterkalkulationen könnten gewagt sein und sehr geschönt dargestellt. Das realistische Szenario wird womöglich zwischen luftigeren Berechnungen versteckt. Spekulativ hohe Auslastungen könnten die Ursache sehr hoher Gewinne sein.

Ein seriöser Verkäufer lügt nicht, er arrangiert die Fakten schön. Er weiß aber, dass Mensch die Mitte liebt. Wir halten intuitiv das mittlere Szenario für realistisch, das Linke für schlecht und das Rechte für sehr gut. Und schon sitzen wir in der mentalen Falle. Denn die Mitte ist in Wirklichkeit das Extrem nach oben. Der auf der „guten“, meist rechten Spalte der Musterkalkulation dargestellte sehr gute Fall ist nicht erreichbar.

Die Formel für den finanziellen Erfolg von mobilen Verkaufsständen

Motorrad zu mobilem Verkaufsstand
Motorrad zu mobilem Verkaufsstand

Hier eine Formel, die einfach ist und gut rechnet. Für einige nötige Angaben ist etwas Marktforschung notwendig, ich gebe einfach geschätzte Zahlen an.

Fangen wir an mit dem Umsatz.

Der Umsatz U berechnet sich aus der Zahl der Passanten n, der Kaufwahrscheinlichkeit für jeden Passanten p(p) und dem Umsatz pro Käufer u(p). Also Tagesumsatz = n * p(p) * u(p). Wir nehmen täglich 500 Passanten an. Von denen kaufen 10%. Jeder macht einen Umsatz von 5 €. Das ergibt einen Tagesumsatz von 500 * 0,1 * 5 = 250 €. Das ist ein bisschen wenig, wie wir später sehen werden.

Die Kosten berechnen sich wie folgt:

Tageskosten = Standmiete + Kaufpreis des Wagens / Nutzungsdauer in Tagen + Wartungskosten + Energiekosten + Lohnkosten + Wareneinsatz + Werbung andere Nebenkosten.

Fixe Kosten: Standmiete, Abschreibung, Lohnkosten (sprungfix)
Variable Kosten: Wartung, Energie, Lohnkosten, Ware

Beispielrechnung:

Ein Wagen hat täglich 30 € Platzmiete, die Abschreibung ist 25 € täglich, die Energie kostet 10 €, die Wartung 5 €, unser Mindestlohnarbeiter kostet 100 € täglich inklusive Sozialabgaben und Urlaub. Wir machen täglich 250 € Umsatz, der Wareneinsatz ist 40% des Umsatzes. Zusammen gerechnet ergibt dies einen täglichen Verlust von 20 €. Was tun? Der Mitarbeiter beklagt sich über Streß und wieviel er zu tun hat.

Wir überprüfen, was der Mitarbeiter eigentlich macht. Er benötigt pro Kunden drei Minuten, hat täglich 480 Minuten Zeit, von denen er 45 Minuten für Vorbereitung und Reinigung braucht. Das ergibt 435 Minuten für den Kunden – bei drei Minuten pro Kunde sind das 145 Kunden täglich. Niemand kann 8 Stunden am Stück dauerhaft und schnell Kunden bedienen. Zudem existieren nachfrageschwache Zeiten. Daher gehen wir von einer maximalen Auslastung  von 50% aus. Das ergäbe 72 Kunden täglich. Bisher hatten wir 50 Kunden täglich. Der Mitarbeiter könnte also schon ein wenig mehr tun.

Wir entschließen uns zu einer Werbeaktion. Diese kostet 30 € täglich und bringt 20 Kunden täglich. Der Umsatz steigt auf 350 € täglich. Bisherige Kosten + Werbung + mehr Wareneinsatz = neue Kosten.

270 € + 30 € + 40 € = 340 € Kosten, 350 € Einnahme, wir verdienen endlich ein wenig. Aber noch nicht genug, um unser unternehmerisches Risiko abzudecken. Wir wollen 15% vom Umsatz, 10 € pro Tag sind gerade mal gut 3%.

Die 15% Mindestgewinn erreichen wir mit geringfügiger Erhöhung des Kundenumsatzes auf 5,5 €. Das gibt bei 70 Kunden täglich 385 € Umsatz, die Kosten belaufen sich dann auf 324 € täglich.

Massengeschäft

Mobile Imbissstände sind ein Massengeschäft. Wie bei Immobilien: die Lage ist alles. Dazu eine geschickte Preis- und Produktpolitik. Diese erhöht den Umsatz pro Kunden. Ihm wird geboten was er haben will und seine Wünsche werden angesprochen. Franchisekonzepte sind zu prüfen, ob sie eine Erhöhung des Kundenumsatzes zulassen. Zudem muss die Verkaufszeit pro Kunde niedrig sein. Die Würstchenbarone können einen Kunden in weniger als einer Minute bedienen und machen 2,20 € Umsatz damit.

Mehr Umsatz pro Kunde

Hier führen hohe Umsätze pro Kunde verbunden mit Massengeschäft zum gewünschten Gewinn. Der Verkaufswagen muss dazu ausreichend Platz bieten.

Nebenberuf mit mobilem Verkaufsstand

Sie lassen sich leicht in Teilzeit betreiben. Wegen der geringeren Auslastung sind die Abschreibungen pro Arbeitstag höher. Zudem wird ein Stellplatz für die untätige Zeit wird benötigt. Dafür können wir uns umsatzstarke Tage und Plätze auf Volksfesten und im Sommer aussuchen. Die guten Plätze sind anfangs schwer zu bekommen. Mit Geduld und Anlaufzeit werden auch die auf lange Sicht zugänglich.

Wenn Sie Unterstützung wollen

Dazu gibt es einen separaten Artikel über die Standortsuche:

professionell einen Stellplatz für den Wagen finden