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Der Verkaufswagen ist gekauft, jetzt fehlt noch der Stellplatz. Einfach am nächsten Straßenrand starten ist langfristig nicht sinnvoll. Denn die Damen und Herren in gedecktem dunklen Blau wollen Genehmigungen sehen. Stellplätze findet man bei Amazon oder Ebay nicht so wirklich. Ich selbst habe wegen mangelnder Vergleichbarkeit der Plätze noch keine Börse eingerichtet. Die Stellplatzüberlegungen gelten auch für Inhaber stationärer Buden, also in Gebäuden, mit Straßenverkauf.
Jeder Wagenbesitzer muss sich folgenden Überlegungen stellen:
- Will ich immer am selben Platz stehen oder möchte ich wandern?
- Wer ist meine Zielgruppe?
- Gehe ich auf Feste?
- Gibt es jemanden, der einen vergleichbaren Platz hat und den aufgeben möchte
Die beliebeten Hähnchenstände for Supermärkten beispielsweise sollten wandern, einmal weil die Marktbetreiber meistens keinen ständigen Stand haben wollen und zweitens die Kundschaft an einem Platz nicht ausreicht.
Ein Stand für Mittagessen und Snacks im Industriegebiet dagegen sollte am gleichen Platz bleiben, damit die Kundschaft dasselbe Essen zur selben Zeit immer vorfindet. Grundsätzlich kann dieser Stand auch in ein Gebäude ziehen, muss nicht zwingend ein Wagen sein.
Die Karte
Das hier folgende Vorgehen empfiehlt sich auch, wenn Sie einen bestehenden Stand übernehmen wollen. Die Ablösesumme soll wieder hereinkommen, am besten mehrfach.
Als Start nehmen wir eine elektronische Landkarte, beispielsweise von Google Earth. In die tragen wir alle uns bekannten konkurrierenden Stände ein. Ebenso tragen wir große Betriebe in der Nähe ein, ersatzweise die Arbeitnehmerzahlen des Industriegebietes. Wenn wir Saisonbetrieb an einem See oder ähnliches machen wollen, genügt die Adresse des zuständigen Ordnungsamtes und die Besucherzahlen des Ortes.
Falls Sie auf Feste gehen wollen, tragen wir in unsere Karte den Veranstaltungsort, die Dauer und den Veranstalter ein.
Aufgabewillige Standbesitzer mit gutem Stellplatz finden man in den Kleinanzeigen lokaler Zeitungen.
Die Auswertung
Haben wir die Karte vollständig, gilt es den Standplatz zu finden. Bei Privatgrundstücken muss der Eigentümer kontaktiert werden, für mobile Imbissstände ist dann meistens keine besondere Genehmigung erforderlich, wenn sie nicht stationär auf diesem Platz betrieben werden. Wenn Sie auf öffentliche Plätze wollen, weil da so viele Menschen durch gehen, gibt es zwei Ansatzpunkte:
- Sie suchen den Veranstalter eines Festes heraus, auf dem sie einen Stellplatz haben wollen. Dieser hat die Standort- und Schankerlaubnis, die er unterverpachtet.
- Sie probieren es selbst beim Bauamt, eine Gewerbe- und Betriebserlaubnis für den öffentlichen Standort zu bekommen. Am einfachsten ist es, wenn die Gemeinde verpachtet. Dazu ist ein Gemeinderatsbeschluss erforderlich.
Die Genehmigungen
Das sind einige:
Dokument | Wo erhalte ich das Dokument? |
---|---|
Reisegewerbekarte | Gewerbeamt des Wohnortes, manchmal auch im Bürgerbüro, nur bei mobilen Ständen |
Steuerliche Unbedenklichkeits- bescheinigung | Finanzamt, nur in Einzelfällen erforderlich |
Polizeiliches Führungszeugnis | Bürgerbüro der Wohngemeinde |
Gaststättenunterrichtungsnachweis | IHK, nur erforderlich bei Alkoholaussschank |
Gesundheitszeugnis & Hygienebelehrung | Gesundheitsamt, Erstbelehrung ist zu absolveren, die lebenslänglich gilt |
Genehmigung des Standortes | Der Standort auf privaten Grundstücken sollte der Gemeinde angezeigt werden mit der Anfrage, ob ein derartiges Gewerbe an dieser Stelle erlaubt ist |
Gaststättenerlaubnis | Gewerbeamt, dies erledigt zugleich auch die Anmeldung beim Finanzamt, der Berufsgenossenschaft und bei der IHK |
Gewerbeversicherung | Private Versicherungsunternehmen |
Die Kosten
Schrittweises und genaues Vorgehen ist die Arbeit mehrerer Wochen. Ich veranschlage für ein gutes Stellplatzgutachten mit ausführbaren Vorschlägen für Plätze 100 Arbeitsstunden. Geht es nur um einen bestehenden Standorten, so ist der Zeitaufwand etwa 25 Stunden. Sie fahren günstiger, wenn Sie die Vorarbeit in Ihrer Freizeit machen, und zeichnen können Sie wahrscheinlich auch. Ich helfe Ihnen gerne bei der marktforschenden Validierung der Karte, d. h. ich prüfe auf Vollständigkeit und Fehler. Auch unterstütze ich bei Verhandlungen mit Eigentümern und nehme für Sie gerne den Erstkontakt auf. Her kommen etwa 20-40 Honorarstunden auf Sie zu.
Das Geld ist gut angelegt – wenn Sie auf dem Standplatz 1000 Verkaufstage in 5 Jahren haben, ist sind das bei Beratung/Unterstützug nur 3 € netto pro Tag.
Marketing
Grundüberlegungen zu Marketing und Rentabilität des Imbißwagens an seinem Stellplatz finden Sie hier: https://www.winterhalter.org/lohnt-sich-ein-mobiler-verkaufsstand/